Strategie

Warum sich kaufmännische Entscheider aus IT-Projekten raushalten

Von
Yannick Haymann
14.7.2024
5 min Lesezeit
Warum sich kaufmännische Entscheider aus IT-Projekten raushalten
Für den Newsletter anmelden
Thank you! Your submission has been received!
Oops! Something went wrong while submitting the form.
Teilen

In der Welt der IT-Projekte bleibt oft ein wichtiges Element unberücksichtigt: die aktive Beteiligung kaufmännischer Stakeholder. Diese neigen dazu, sich herauszuhalten, weil sie die IT als unattraktiv empfinden. Aber sind wir mal ehrlich, für wen sind IT-Projekte schon besonders attraktiv.

Warum kaufmännische Stakeholder IT-Projekte meiden

  • Komplexität und technisches Jargon: Die technische Komplexität und Fachsprache in IT-Projekten wirken oft abschreckend. Viele Stakeholder fühlen sich unwohl, wenn sie sich mit Themen beschäftigen müssen, die außerhalb ihres Fachgebiets liegen.
  • Wahrgenommene Unwichtigkeit: IT wird oft als unterstützende Funktion gesehen, die nicht direkt zum Kerngeschäft beiträgt. Und das ist auch nicht falsch, IT-Betrieb ist kein Profitcenter und muss es nicht sein. IT ermöglicht die Arbeit am bzw. im Kerngeschäft.
  • Vergangene Misserfolge: Negative Erfahrungen mit früheren IT-Projekten, die die Erwartungen nicht erfüllt haben, können zu einer skeptischen Haltung führen. Stakeholder zögern, erneut Zeit und Ressourcen in Projekte zu investieren, die als risikoreich und unvorhersehbar gelten.
  • Warum das verständlich ist

    Die Zurückhaltung ist nachvollziehbar, da sich die Prioritäten der Führungskräfte oft auf strategische Geschäftsentscheidungen konzentrieren. Diese Entscheidungen beeinflussen das Wachstum und die Rentabilität des Unternehmens direkt. IT-Projekte hingegen wirken oft langwierig und schwer vorhersehbar, was sie weniger attraktiv macht. Zudem erfordert die Beteiligung an IT-Projekten ein gewisses technisches Verständnis, das nicht jeder in der Geschäftsführung besitzt.

    Erfolgreiche IT-Projekte trotz Zurückhaltung: Business-zentrisches IT-Projektmanagement

    Auch wenn die Zurückhaltung verständlich ist, gibt es Strategien, um IT-Projekte dennoch erfolgreich zu gestalten:

    1. Klare Kommunikation und Transparenz: Eine transparente Kommunikation zwischen IT-Projektmanagement und kaufmännischen Stakeholdern ist essenziell. Regelmäßige Updates und verständliche Erklärungen stärken das Vertrauen in das Projekt. Ein wertvolles Werkzeug sind kompakte Entscheidungsvorlagen.
    2. Einbeziehung der Geschäftsziele: IT-Projekte sollten eng mit den übergeordneten Geschäftsstrategien verknüpft sein. Wenn Stakeholder sehen, wie ein IT-Projekt direkten Nutzen für das Unternehmen bringt, steigt ihre Bereitschaft zur Beteiligung.
    3. Fokus auf den Mehrwert: Ich bin kein Fan von "IT-Greenwashing" im Sinne von "jeder Hardware-Refresh bringt signifikante Wettbewerbsvorteile", aber eine zeitgemäße IT ermöglicht das heutige Niveau an Produktivität.

    Fazit

    Die Zurückhaltung kaufmännischer Stakeholder bei IT-Projekten ist verständlich und nicht zwangsläufig ein Problem. Ich glaube nicht, dass Manager mit technischen Details gelangweilt werden müssen. IT wird immer komplexer, genau so wie das Management eines Unternehmens immer komplexer wird. IT-Projektmanagement sollte nicht den Anspruch haben, eine möglichst Hohe Aufmerksamkeit vom Business Management zu bekommen. IT-Projektmanagement sollte Entscheider genau dort zu einer effizienten Entscheidung befähigen, wo es nötig ist. Und wie so oft gilt: "So viel wie nötig, wo wenig wie möglich."